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Weinanbaugebiete Deutschland

Weindeutschland ist nach drei Gebietskategorien aufgeteilt. Zum einen in die 13 mehrheitlich im Südwesten der Republik verorteten “Bestimmten Anbaugebiete (bA)”. Nur hier dürfen in Deutschland Qualitätsweine mit Prädikat (z.B. Auslese, Kabinett) oder ohne Prädikat (QbA) produziert werden.

Außerdem gibt es insgesamt 26 Gebiete, in denen der zwischen den Stufen Qualitätswein und Tafelwein rangierende Landwein produziert wird. Einige dieser Landweingebiete schließen die Regionen der bestimmten Anbaugebiete ein. Zum Teil liegen Landweingebiete aber außerhalb der bestimmten Anbaugebiete. Beispiel: Das in Mecklenburg-Vorpommern liegende Stargarder Land (5 ha Rebfläche).

Daneben gibt es noch vereinzelt Weinanbau jenseits der bestimmten Anbaugebiete und der Landweingebiete. Die dort kultivierten Weine gelten als Weine ohne geschützte Herkunftsbezeichnung. Dazu gehören z. B. solche Exoten wie der aus den 100 Rebstöcken in der Nähe der Hamburger Reeperbahn gewonnene Wein.

Weine aus Deutschland

Anbaugebiet
Hersteller
Rebsorte

Für Weinkenner von herausragender Bedeutung sind vor allem die Produkte der 13 bestimmten Anbaugebiete. Das sind nach Gesamtgröße der Rebflächen geordnet folgende, insbesondere durch geschmacklichen Gebietscharakter geprägte Weinbaugebiete :

1. Rheinhessen (ca. 26.500 ha)

In der im Sonnendreieck Mainz-Worms-Bingen gelegenen Region produzieren die Winzer jedes Jahr etwa 1,8 Millionen Hektoliter Weißwein, vor allem Riesling und Müller-Thurgau sowie 700.000 Hektoliter Rotwein, insbesondere Dornfelder. Der vorübergehend wegen als “Supermarktwein” wahrgenommener Liebfrauenmilch-Massenware in Verruf geratene Rheinhessenwein konnte mittlerweile wieder an Top-Qualitäts-Traditionen anknüpfen.

2. Pfalz (ca. 23.500 ha)

Das an der rheinland-pfälzischen Weinstraße gelegene Anbaugebiet profitiert von nahezu mittelmeerländischen Klimaverhältnissen und produziert so viel Wein wie das Nachbargebiet Rheinhessen. Bei den Weißweinen liegen Müller-Thurgau und Riesling vor Kerner. Im Rotwein-Segment hat die Dornfelder-Traube die Nase vorn.

3. Baden (ca.1 6.000 ha)

Das sich vom Bodensee im Süden bis an den Main im Norden über 400 km hinziehende schmale Wein-Baden gehört als einzige deutsche Weingebiet zur ansonsten Österreich und Ostfrankeich umfassenden EU-Weinbauzone B. Die geschmackliche Bandbreite des “Badischen Weines, von der Sonne verwöhnt” (1,1-Millionen-Hektoliter-Jahresproduktion) ist entsprechend der Vielfältigkeit der Bodenverhältnisse groß.

4. Württemberg (ca. 11.500 ha)

Der Rotweinanteil (v. a. Trollinger, Lemberger, Schwarzriesling) bei der zum größten Teil im “Ländle” selbst konsumierten Württemberger-Jahresproduktion von einer Million Hektoliter ist etwa doppelt so groß wie der Weißweinanteil (v. a. Riesling).

5. Mosel (ca. 8.700 ha)

Die Steilllagen zwischen Trier und Koblenz erbringen jährlich mehr als 500.000 Hektoliter Wein. Fast zwei Drittel davon sind Rieslingweine. Nur zehn Prozent der Mosel-Weine sind Rotweine.

6. Franken (ca. 6.300 ha)

Der bayerische Anteil an der deutschen Weinproduktion liegt bei jährlich 350.000 Hektolitern. Die wichtigsten Rebsorten für die zumeist leicht trinkbaren, erdigen und oft in den regionstypischen Bocksbeutel-Flaschen abgefüllten Weinfranken-Produkte (zu 80 % Weißwein) sind Müller-Thurgau und Silvaner.

7. Nahe (ca. 4.200 ha)

Das Gebiet um Bad Kreuznach produziert vor allem Weißweine der Rebsorten Riesling und Müller-Thurgau sowie Dornfelder-Rotweine. Die Jahresproduktion liegt insgesamt bei etwa 350.000 Hektolitern.

8. Rheingau (ca. 3.200 ha)

Die rechtsrheinische Weinregion um Lorch und Wiesbaden mit dem weltberühmten Weingut Schloss Johannisberg ist bekannt für ihre sehr oft exzellenten Weißweine der hier bevorzugt angebauten (80 %) Rebsorte Riesling. Die Jahresproduktion beträgt etwa 250.000 Hektoliter.

9. Saale-Unstrut-Region (ca. 765 ha)

Die ostdeutsche Weinregion ist das nördlichste “Bestimmte Anbaugebiet”. Dieser Lage entsprechend sind der Hektarertrag und damit die Jahresproduktion (etwa 16.000 Hektoliter) vergleichsweise gering. Ein Viertel der Saale-Unstrut-Weine sind Rotweine.

10. Ahr (ca. 550 ha)

Im Tal der Ahr bei Bad Ahrweiler liegt das größte geschlossene QbA-Rotweingebiet. Ahr-Weine (Jahresproduktion: 30.000 Hektoliter) sind fast zu 90 % Rotweine, hauptsächlich der Rebsorte Spätburgunder.

11. Sachsen (ca. 450 ha)

Die knapp 30.000 Hektoliter Jahresproduktion des östlichsten deutschen Weinbaugebiets verteilen sich vorwiegend auf Weißweine der Rebsorte Müller-Thurgau, Weißburgunder und Riesling. Eine sächsische Sonderheit ist die Rebsorte Goldriesling.

12. Mittelrhein (ca . 450 ha)

Das kleine, beim rheinland-pfälzischen Bingen gelegene Mitterhein-Gebiet wird vor allem durch Riesling-Weine dominiert. Die Jahresproduktion liegt bei durchschnittlich etwa 35.000 Hektoliter.

13. Hessische Bergstraße (ca. 440 ha)

Das kleinste deutsche Weinanbaugebiet produziert zwischen Groß-Umstadt und Heppenheim jährlich etwa knapp 40.000 Hektoliter (vor allem Riesling- und Müller-Thurgau-Weine).