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Rotwein

Ausgehend vom alten Perserreich verbreitete sich der Weinbau vom Nahen Osten über Griechenland im gesamten Mittelmeerraum. Mit den Römern gelangte die Weinbaukultur in die Landschaften an Rhein und Mosel. 8000 Jahre Weinkultur und unzählige Sorten: Kaum ein anderes Getränk erfreut sich solch großer Beliebtheit. Allen voran ist es der Rotwein, der auf keiner festlichen Tafel fehlen darf und abendliche, gemütliche Genussrunden begleitet.

Wie entsteht roter Wein?

Rotwein ist wie Weißwein vergorener Traubensaft, der aus dunklen Weinbeeren gekeltert wird. Dessen ungeachtet hat der Fruchtsaft der dunklen Rebsorten keine rote Farbe. Rot- und Weißwein durchlaufen unterschiedliche Herstellungsprozesse. Der Brei aus Fruchtfleisch und Kernen (Maische) wird beim weißen Wein sofort abgepresst. Im Fall von Rotwein gärt der Saft zusammen mit den roten Traubenschalen und Samenkernen in einem Behälter, um die Farbstoffe aus den Schalen und Traubenkernen zu extrahieren. Nach einigen Wochen wird der mittlerweile rote Saft abgepresst und in Fässer aus Edelstahl, wahlweise Holz abgefüllt. Während des Reifevorgangs findet eine zweite Gärung statt, im Laufe derer sich die vorherrschende harte Apfelsäure in weichere Milchsäure umwandelt.

Wichtige Rebsorten, Anbaugebiete und Weine

Wer sich über Weinbaugebiete informiert, stößt unweigerlich auf die Begriffe “Alte” und “Neue Welt”. Die sogenannte “Alte Welt” bezeichnet Europa, wo die Weinberge und der Weinbau über Generationen hinweg gehegt und gepflegt werden. Die “Neue Welt” umfasst verhältnismäßig junge Weinbauregionen in Überseegebieten:

  1. USA Napa Valley
  2. Argentinien, Chile
  3. Australien, Neuseeland
  4. Südafrika

Überseeweine haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten erfolgreich auf dem europäischen Markt etabliert.
In Europa dominieren Frankreich, Italien und Spanien das Rotweinangebot. Deutschland ist ein typisches Weißweinland. Im Vergleich zu den Mittelmeerländern erzeugt Deutschland wenig Rotwein. Rotweine entstehen hierzulande aus Dornfelder (Rheinhessen/Pfalz), Spätburgunder, Trollinger, Schwarzriesling und Lemberger (Baden-Württemberg).
Jeder Rotwein resultiert aus mindestens einer Rebsorte, es existieren zahlreiche Kombinationen verschiedener Sorten.

Frankreich spielt unbestritten in der ersten Liga. Cabernet-Sauvignon, Merlot, Pinot Noir und Syrah sind die Reben, welche die Pole Position einnehmen. Vor allem die Cabernet-Sauvignon ist eine beliebte Rebsorte für dunklen, säurebetonten und tanninhaltigen Rotwein. Die Traube ist Hauptbestandteil der Bordeaux-Cuvèe, begleitet von den Juniorpartnern Merlot, wahlweise Cabernet-Franc. In Mittelmeernähe (Languedoc-Roussillon und Rhone) gedeiht der edle Syrah mit viel Tannin und hohem Alterungspotenzial, der sich exzellent für den Ausbau im Eichenfass eignet. Im Burgund wird vorwiegend Pinot Noir kultiviert, diese Weine überzeugen durch ausbalancierte Tannin- und Säureanteile.

Italienische Weine erfreuen sich bei deutschen Weinliebhabern großer Beliebtheit. Die Favoriten sind:

  • Barolo (100 % Nebbiolotraube, lange Reifezeit, kräftige und elegante Weine aus dem Piemont)
  • Primitivo (syn. Zinfandel, eine Rebsorte für fruchtreichen und gehaltvollen Rotwein aus Apulien)
  • Amarone (vorwiegend Corvina und Rondinella-Trauben, ein Teil der Weinbeeren wird vor dem Keltern getrocknet, aus Venetien)
  • Brunello (syn. Sangiovese, reich an Säure und Tannin aus der Toskana), Montepulciano (hauptsächlich in den Abruzzen angebaut, säurearm, samtig)

Die wichtigsten in Spanien heimischen roten Rebsorten sind:

  •  Tempranillo (wichtigste spanische Rebsorte, intensiv und tiefrot, moderate Säure, weiche Tannine. Vorwiegend im Rioja angebaut)
  • Garnacha (syn. Grenache-Rebe, im Osten und Norden Spaniens kultiviert, wenig Tannin, fruchtige Weine)
  • Mencia (hellrot, fruchtig, wird jung getrunken, wichtige Regionen sind Galizien und Kastilien)
  • Monastrell (syn. Mourvèdre, dunkelrot mit viel Tannin, bedeutende Anbaugebiete liegen in Bullas, Jumilla, Yecla und Katalonien)