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Malvasia

Rebsorte Malvasia: vielseitig und faszinierend

Abstammung und Geschichte

Malvasia zählt zu den ältesten Rebsorten der Welt und ist zudem besonders vielseitig und faszinierend. Unter dem Namen Malvasia werden heute jedoch mehrere Rebsorten zusammengefasst, weiße und rote gleichermaßen, die sich auch geschmacklich sehr unterscheiden. Streng genommen benennt Malvasia somit keine einzelne Rebsorte, sondern eine ganze Rebsorten-Familie. Ihren Ursprung hat die Rebsorte in der Antike. Sie verbreitete sich zu dieser Zeit von Griechenland über Italien bis nach Spanien. Ihren Namen verdankt sie vermutlich dem südgriechischen Hafen Monemvasia, der im Mittelalter als Umschlagplatz für Süßweine aus Kreta fungierte. Früher erfreuten sich insbesondere die Königshäuser an den alkoholstarken und äußerst charaktervollen Weißweinen aus der Malvasia Rebsorte. Dann geriet die Rebsorte als Süßwein jahrhundertelang in Verruf und wurde erst vor einigen Jahren von Weinkennern wiederendeckt. Auf der Kanareninsel Lanzarote ist Malvasia bereits seit dem 17. Jahrhundert die bedeutendste Rebsorte.

Weine Rebsorte Malvasia

Herkunftsland
Anbaugebiet

Verbreitung

Malvasia ist, nicht zuletzt, weil es sich dabei um eine ganze Rebsorten-Familie handelt, weit verbreitet. Insbesondere wird die Rebsorte jedoch in südlichen Ländern, allen voran Italien, Portugal, Spanien und Kroatien kultiviert. Am spannendsten werden Malvasia Trauben wohl auf der Kanareninsel Lanzarote angebaut: dort wachsen sie einzeln in einem rund 2 Meter tiefen Trichter in Vulkanasche.

Sortenmerkmale

Da die Rebsorte Malvasia viele Sorten beinhaltet, gibt es keine Malvasia-spezifischen Merkmale. Unter dem Namen Malvasia wird jedoch auch ein besonderer Weintyp verstanden. Malvasia-Weine erstrahlen in einem kräftigen Goldgelb und haben ein intensives Bukett mit Aromen von Kernobst, Akazienhonig und Muskatnuss. Stammen die Weine aus Rioja oder der Navarra, sind sie meist trocken. Auf den kanarischen Inseln wie Lanzarote wird Malvasia hingegen meist als süß-aromatischer Dessertwein ausgebaut. Diese farbintensiven Süßweine haben viel Charakter und eine feine Säure.

Eigenschaften

Die ertragreiche Rebsorte stellt nur geringere Ansprüche an den Standort und bevorzugt karge, steinige Böden mit schwach wachsender Unterlage. Sind die Böden zu fruchtbar, wächst die Rebsorte zu üppig, was sich negativ auf Qualität und langfristig auch auf den Ertrag auswirkt. Malvasia ist zudem winterfrostempfindlich und anfällig gegen Peronospora. Gegen Phomopsis, Oidium sowie Stiel- und Beerenfäule ist die Rebsorte jedoch wenig empfindlich. Außerdem sind Malvasia-Sorten oxidationsanfällig, bei der Süßwein-Herstellung ist dies jedoch ein Vorteil.

Synonyme

Es gibt rund 35 Rebsorten, die Malvasia im Hautnamen tragen. Darüber hinaus werden die Sorten in den einzelnen Regionen und Ländern unterschiedlich genannt, weshalb es häufig zu Verwechslungen kommt und die Anzahl an Synonymen enorm ist.

  • in Spanien sind Malvasia und Malvasía gebräuchlich
  • in Frankreich wird die Sorte Malvoisie genannt
  • in Kroatien und Slowenien gibt es die Rebsorte Malvazija
  • in Deutschland und Österreich wird die Rebsorte als Frühroter Veltliner bezeichnet