Nach welchem Wein suchen Sie?

Was das Etikett über den Wein verrät

Vom Weinetikett auf den Inhalt schließen – egal aus welchem Land

Jeder Weinliebhaber versucht, aus dem Etikett der Flasche darauf zu schließen, ob das Tröpfchen ihm zusagt. Um die Angaben richtig zu interpretieren und zu verstehen, hilft ein wenig Grundwissen. Die Etiketten der einzelnen Anbauländer sind nicht einheitlich standardisiert. Daher ist es zuerst hilfreich, zu erkennen, welches Land wie auszeichnet. Idealerweise kümmert sich der Weinfreund vor allem um die Landesetiketten, deren Weine er bevorzugt. Die Etiketten in Deutschland geben am meisten Preis und setzen relativ geringes Fachwissen voraus. Auch wenn es in der Europäischen Union zu Angleichungen gekommen ist, setzen französische, italienische und spanisch Etiketten mehr voraus. Knapp und leicht verständlich halten es die Erzeuger aus Österreich und Übersee.

Deutsche Weinetiketten

Weinetiketten in Deutschland müssen fünf Pflichtangaben machen. Abfüller und Erzeuger, die voneinander abweichen können, der Jahrgang und eines der 13 deutschen Anbaugebiete, der Alkoholgehalt und die Füllmenge finden sich auf jedem Etikett. Zusätzlich informieren deutsche Winzer über die verwendeten Rebsorten, die Anbaulage. Natürlich fehlen, schon aus Marketinggründen keine Angaben zu eventuell erhaltenen Prädikaten und Qualitätsstufen. Prüfnummern komplettieren die Angaben. Manche Hersteller und Händler geben zudem Geschmacksrichtungen an, insbesondere bei preiswerteren Discounterweinen und im Tourismus vermarkteten Flaschen.

Französische und italienische Etiketten

Französische und italienische Weinetiketten weisen einige Parallelen auf. Bei den Weintrinkern beider Länder wird ein spezifischeres Wissen über die Anbaugebiet und Regionen vorausgesetzt. Daher fehlen Rebsorten, da diese aus dem Anbaugebiet und der Region ablesbar ist. Je nach Winzer fehlt auch die regionale Zuordnung, da ein Anbaugebiet dem französischen und italienischem Weintrinker die Region gleich mit verrät. Jahrgang, Name des Erzeugers und gegebenenfalls Name des Weins stehen prominent auf jedem Etikett. Prüf- und Steuerbanderolen an den Korken und Verschlüssen beweisen die Authentizität des Weins.

Spanische Etiketten mit eigenem Qualitätssystem

Spanische Weine, von denen die Tropfen aus La Rioja und Navarra zu den besten des Landes gehören, geben Herkunft, Name und eine spezifische Qualitätsbezeichnung an. Temprano sind junge Weine von unter zwei Jahren. Crianza ist mindestens zwei Jahre alt und hat mindestens eine halbjährige Fassreifung hinter sich. Reserva muss ein Jahr im Fass aufweisen. Ein Gran Reserva muss die gleiche Zeit im Fass erlebt haben und mindestens fünf Jahre alt sein. Auf den Etiketten ist immer auch der Alkoholgehalt angegeben. Eine Steuerbanderole am unteren Etikettenrand auf der Rückseite belegt die geprüfte regionale Herkunft. Der Hinweis auf enthaltenes Sulfit ist wie bei allen europäischen Weinetiketten vermerkt.

Österreich und Übersee

Österreicher schreiben vor, den Wein auch als Wein zu bezeichnen. Flaschenvolumen, Nationalitätsvermerk und Abfüller müssen von Amts wegen angegeben sein. Alkohol- und Restzuckergehalt komplettieren das vordere Etikett. Auch anderswo platziert, aber verpflichtend anzugeben sind die Losnummer und eventuelle allergene Zutaten.
Australische und US-amerikanische Winzer gestalten ihre Weinetiketten sehr pragmatisch. Fast listenartig zählen die Angaben Namen, Erzeuger, Rebsorte und Jahrgang auf.
Chilenische Weine lehnen ihre Angaben und Etikettenbeschriftungen an eine Mischung aus französischer und spanischer Etikettierung an.